Und los! Auf den Spuren der Sch’tis
Mittwoch morgen, 6.10 Uhr: der Wecker klingelte und holte mich unsanft aus dem Schlaf. Es hatte sich mal wieder gerächt, dass ich am Vortag nicht zeitig schlafen gegangen bin. Es funktioniert nie. Aber: Frankreich, Pain au chocolat, du vin rouge und das Meer riefen. Die letzten Sachen waren schnell gepackt und ich habe mich mit meinem kleinen Köfferchen auf zu Tina gemacht. Das Gepäck wurde schnell verstaut und unser kleiner Roadtrip konnte beginnen.
Ziel für Tag eins war Bergues. Mit knapp 4000 Einwohnern zählt Bergues eher als eine Kleinstadt. Sie liegt im Départment Nord, in der Region Nord-pas-de-Calais. Sehr schnell fiel uns auf, dass sie optisch gar nicht typisch französisch aussieht. Wir hatten den Eindruck, als würden wir landschaftlich durch Holland fahren und die Häuser erinnerten uns ein wenig an den typisch englischen Baustil. Wenn man sich dann vor Augen führt, wo Bergues eigentllich liegt, dann war der optische Eindruck auch gar nicht so weit hergeholt. Bis Belgien sind es gerade mal fünfzehn Kilometer und bis nach Dunkerque/Dünkirchen und somit zum Ärmelkanal zehn Kilometer. Außerdem liegt Bergues in der historischen Provinz Flandern.
Die Meisten kennen Bergues wohl aus dem Film Bienvenue chez les Sch’tis. Es war der Film, der auch uns veranlasste, dort unseren ersten Stop zu machen. Wir wollten wissen, wie das kleine Örtchen wohl sei, wo einem (laut Film) die Zehen abfrieren, weil es im Norden Frankreichs so kalt sein soll und ob die Menschen dort wirklich so komisch reden, so dass man sie nicht versteht. Wir können alle beruhigen, unsere Zehen sind noch dran und verstanden haben wir die Einwohner auch ganz hervorragend.
Nachdem wir unser sehr schönes Gästezimmer (eine wirklich tolle Alternative zu Hotels) inspiziert hatten, haben wir uns zu Fuß ins Centre aufgemacht, welches drei Minuten von uns entfernt lag. Dort wollten wir an einer Stadtführung teilnehmen, die einen zu den Schauplätzen des Films führen sollte. Leider kam diese nicht zustande. Vor der Touristeninformation stand eine kleine Bimmelbahn, die ich persönlich total knuffig fand worauf ich dann zu Tina meinte „Lass uns doch damit fahren“. Tina ist zum Glück für jeglichen Schabernack zu haben, also haben wir für die kleine Bahn ein Ticket gekauft und sind damit einmal durch die Stadt, an der Stadtmauer vorbei und entlang und mindestens fünf mal um den Marktplatz. Nach unserer kleinen Tour haben wir uns dann noch einmal zu Fuß aufgemacht und haben das kleine Städtchen auf ein neues in Ruhe erkundet.
Während wir nun also zu Fuß durch Bergues schlenderten, entdeckten wir auch den Laden, in dem es den Originalkäse aus Bergues zu kaufen gab. Dieser wurde während unserer Tour mit der Bimmelbahn nämlich erwähnt und wir waren schon ein bisschen neugierig wie er wohl schmecken mag. Der Plan zum Abendessen war ein Picknick mit Rotwein und Baguette und so bot es sich an, dazu auch noch Käse zu kaufen.
Und was soll ich sagen? Der Käse war sehr sehr lecker. Der wird nächstes Mal auf jeden Fall wieder gekauft. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das CH’TI Bier. Wir konnten es uns natürlich auch nicht nehmen lassen im Café de la Poste , am Ende unseres Spaziergangs, uns ein Bierchen zu gönnen. Das bildete sozusagen den Apéritif vor Baguette und Rotwein und war einfach nur köstlich – wie man unschwer erkennen kann!
Nach dem leckeren Bierchen ging es zurück in unser Zimmer, wo wir es uns gemütlich machten. Wir aßen das erste französische Baguette (sooo gut!), tranken dazu einen leckeren Rotwein und warteten bis Mitternacht, auf meinenGeburtstag.
Kurz vor Mitternacht wurden natürlich die Papphütchen ausgepackt, eine Flasche Prosecco geöffnet und die Kerze auf dem Kuchen angezündet. Ohne geht selbstverständlich gar nicht. Egal ob wie die letzten Jahre in Irland im Pub oder an der Liffey, Hütchen und Kuchen sind ein Muss!
Der Prosecco war schnell leer und wir sind danach nur noch ins Bett gefallen. Am nächsten Morgen begrüßte uns die Sonne und ein wunderbares Frühstück wartete auf uns.
Wie das aussah und wie es dann weiter ging auf unserem kleinen aber sehr feinen und lustigen Frankreich-Trip, das erfahrt ihr im nächsten Teil.
Kommentare
Oliver
20. September 2017
Hallo Herr Häberlein,
wir schauen die Tage gerne mal genauer nach und werden uns bei Ihnen melden. :)
Johannes Häberlein
15. September 2017
Wissen Sie vielleicht noch wie der Käsestand hieß? Ich würde den Händler dieses Käsestandes gerne kontaktieren wegen dem Bergues Käse, da ich nicht einfach so nach Frankreich fahren kann :). Oder wüssten Sie vielleicht an wen ich mich wenden kann um an die Telefonnummer oder Email des Verkäufers zu kommen :)?