Fotoessay Island: vom Süden in den Norden
Island. Ís bedeutet Eis, also Eisland. Eine kleine Insel, südöstlich von Grönland und westlich von Norwegen im Atlantik gelegen.
Wenn man sich das vor Augen führt, klingt das nach warm einpacken und eher die Wintergarderobe mitnehmen. Aber wie es nun einmal so ist, kommt es immer anders als man denkt. Wer konnte denn auch ahnen, dass wir im August, wo auf Island mit maximal 13 Grad gerechnet wird, durchgehend um die 20 Grad hatten.
Die Route war klar. Ziel war es, in der Zeit möglichst viel zu sehen und zu erleben. Bei genauerem Betrachten der Karte und unzähliger Fotos ist uns das auch gelungen.
Von Eindhoven in Holland, brachte uns der Flieger nach Keflavík (A). Dort kamen wir abends an und fuhren weiter bis nach Reykjavík (B), wo wir die erste Nacht verbrachten.
Am nächsten Morgen ging es früh los, denn wir hatten eine lange Tagesetappe vor uns. Ziel war Akureyri (E) im Norden, die viertgrößte Stadt Islands.
Pause auf dem Weg nach Blönduós
Hinter Blonduós befindet sich Glaumbær, eine kleine Ortschaft und ein altes Kirchendorf. Der Bauernhof Glaumbær ist einer der am besten erhaltenen Höfe, die in der für Island typischen Torfbauweise errichtet wurden. Bis Ende des 19 Jahrhunderts war dies der typische ländliche Baustil. Ein Besuch des Gehöfts lohnt sich auf jeden Fall.
Ein Teil des Gehöfts Glaumbær
Typisches Holzhaus mit Grasdach
Folgt man der Ringstraße hinter Glaumbær, führ sie einen nach kurzer Zeit nach Akureyri. Hier blieben wir zwei Nächte und machten Tagesausflüge. Einer führte uns zum Mývatn (F), Islands viertgrößtem See. Übersetzt bedeutet Mývatn Mückensee Der Name des Sees ist hier Programm: Mý bedeutet Mücke und vatn Wasser. Im Sommer findet man wenn man Pech hat, teilweise sehr große Mückenschwärme, die jedoch für die Vegetation notwendig sind. In der Mitte des Sees sieht man immer wieder die Pseudokrater von Skútustaðir. Die Pseudovulkane entstehen durch eine Dampfexplosion über einem Lavastrom. Vor gar nicht all zu langer Zeit konnte man eine solche Entstehung das erste Mal in der Geschichte beobachten. Wann? Als der – für die meisten vermutlich unaussprechbare – Vulkan Eyjafjallajökull im März 2010 ausgebrochen ist.
In unmittelbarer Umgebung des Mývatn findet man unzählige Naturwunder vulkanischer Herkunft. Diese gehören zum Einzugsgebiet der Krafla, einem Vulkansystem, dass sich 100 km lang durch den Norden Islands zieht und dessen gleichnamiger Zentralvulkan, die zahlreichen Vulkane in der Mývatnregion beherrscht.
Im Osten des Sees findet man eine Lavaformation, Überreste eines Lavasees. Hier spricht man von den dunklen Städten oder dunklen Burgen, auf isländisch Dimmuborgir. Skandinavische Metal-Fans werden den Namen vermutlich wieder erkennen und sich eventuell wundern. Denen sei gesag: ja, die norwegische Band Dimmu Borgir hat sich nach der Lavaformation in Island benannt. Ich persönlich finde die Landschaft sehr schön, die Musik allerdings grausam!
Ein weiteres Highlight im Norden, von der Ringstraße aus sichtbar, ist der Goðafoss (G). Der Wasserfall der Götter ist neben dem Dettifoss und dem Gullfoss wohl einer mit der bekanntesten Wasserfälle Islands und meiner Meinung nach auch der Schönste. Bei einer Breite von 30 Metern stürzen die Wassermassen 12 Meter in die Tiefe und machen einem sehr deutlich, dass Wasser das herrschende Element auf Island ist. Seinen Namen verdankt der Goðafoss der Mythologie: Um 1000 n. Chr. hielt das Christentum Einfluss auf Island und die Heiden wurden zum Christentum bekehrt. Ein Bauer warf seine letzten heidnischen Götterbilder in den Wasserfall und gab ihm somit seinen Namen.
*Im nächsten Post geht es dann in die Westfjorde*
Kommentare
City Sea Country
6. April 2014
Wunderschöne Bilder und dass es 20 Grad hat hätte ich mir auch nicht gedacht, da Island ja doch sehr weit im Norden liegt.
Hoffe, dass wir es auch bald mal nach Island schaffen.
Lg, Christina
Jutta
18. März 2014
Hey, du warst im vergangenen August in Island? Da hätten wir uns über den Weg laufen können: Ich war im August für 14 Tage mit meinem Sohn dort unterwegs : ) Allerdings haben wir es nicht bis in die Westfjörde geschafft … Seufz … Sonnige Grüße,
Jutta
Julia
6. März 2014
Wunderschöne Naturaufnahmen. Kräuterwiesen und Hexenhäuschen…..eine traumhafte Landschaft! Dort möchte ich auch gerne sein.
Viele liebe Grüße
Julia
Mila C.
10. Februar 2014
Toller Blog! Ich finde die Häuser, die du zeigst, sehen einfach genial aus, da will man grad einziehen oder erwartet, dass Wikinger rauskommen..
Küsschen, Mila
Sharmila
10. Februar 2014
Lieben Dank!
Du hast Recht, so ging es uns auch; man erwartet einfach, dass gleich ein Wikinger um die Ecke kommt, oder ein Hobbit :-)
Lieben Gruß von der Mila an die Mila ;-)