Gerolstein – Köln: 3 Stunden Abenteuer

Nach Hause wollte ich, zurück nach Köln. Eigentlich von Gerolstein kein Problem. Ich steige dort am Bahnhof in den Rhein-Mosel-Express und bin nach einer Stunde und 35 Minuten in Köln Süd. Nicht so letztes Wochenende, da gab es nämlich  wegen Bauarbeiten auf der Strecke Köln - Trier den Schienenersatzverkehr (SEV) . Ich wusste ja auf was ich mich einlasse, aber Theorie und Praxis gingen dann doch ein wenig auseinander. Los ging es also um 13.46 Uhr in Gerolstein mit der ersten Etappe meiner Reise: Gerolstein - Blankenheim (Wald).  Dort kam ich gegen 14.20 Uhr an. Nun musste also der Bus gesucht werden, der mit einem SEV-Emblem gekennzeichnet sein sollte. Der Bahnhof ist jetzt nicht so groß mit zwei Gleisen, so dass es nicht all zu schwer war den Bus zu finden. Da es pünktlich mit der Ankunft in Blankenheim anfing zu regnen, war ich sehr dankbar, dass der Bus auch bereits am Bahnhof auf uns wartete. Die Kennzeichnung des Busses müsste die DB allerdings noch einmal überdenken, denn das Symbol für den SEV hatte die Größe eines Hanutas. Nun saß ich also im Bus, in Blankenheim, im strömenden Regen und wartete auf die Abfahrt.  Drei Stationen hatte ich nun vor mir, für die laut Plan 45 Minuten eingeplant waren. Ein bisschen verrückt fand ich das ganze schon, immerhin braucht der Zug nur 15 Minuten. Um es noch einmal zu verdeutlichen:  F-ü-n-f-z-e-h-n.

3StundenAbenteuer_1

Während meiner zweiten Etappe von Blankenheim nach Kall juckelte der Bus nun also gemütlich vor sich hin. Fuhr ein Dörfchen nach dem anderen an, so dass mir schnell klar wurde, warum die Strecke 45 Minuten dauerte. Zwischendurch habe ich mich auch ernsthaft gefragt, ob ich wirklich ankommen werde, so zwischen all den Wäldern und Feldern. Die Strecke an sich war gar nicht so unschön, muss ich ja zugeben,  aber es hat schon ewig gedauert. Unfair war vor allem, dass wir immer wieder am Autobahnschild Richtung Köln vorbei fuhren. Vorbei!! Unsere Schilder waren gelb und leider nicht blau. Immerhin hatte ich die Möglichkeit den ein oder anderen Schnappschuss zu machen, muss man ja alles festhalten, wer weiß ob ich da noch einmal entlang zuckeln werden. Nach den 45 Minuten haben wir dann Kall erreicht. Die Hälfte der Strecke war nun also geschafft. In einer Zeit, über die ich lieber nicht nachdenken wollte. Ich mag  Kall schon aus dem Zug nicht und als ich vom Busbahnhof zum Gleis gelaufen bin, mochte ich es noch weniger. Schon eine komische Gegend. Wenn ich sonst während einer Zugfahrt in meine Gedanken versunken bin, muss ich mir nur die Mitreisenden angucken, die dort ein- oder aussteigen und ich weiß genau wo ich bin. So etwas passiert auch nur selten. Aber immerhin konnte ich hier den SEV-Bus wieder verlassen und in den nächsten Zug wechseln. Ein Segen.  

3StundenAbenteuer_2 Meine dritte Etappe Kall - Köln Süd war nun also wieder überschaubar. Es lagen noch einmal 45 Minuten vor mir, bis ich endlich wieder in heimatlichen Gefilden war. Die Zeit zog und zog sich, aber um 16.31 Uhr erreichte ich dann  "meinen" Bahnhof, endlich.

Ich fahr gerne Zug und ich mag die Strecke durch die Eifel auch wirklich gerne, aber dieser SEV ist schon extrem nervig. Die DB verspricht sich von den Gleisarbeiten, dass sie auf der Strecke Köln - Trier 15 Minuten an Zeit einsparen kann, wenn ich auf der Strecke nach Gerolstein davon profitiere, dann nehme ich das doch gerne in Kauf. Die Übergänge mit und zu dem SEV haben erstaunlicherweise (Lob an die DB) wunderbar geklappt, allerdings erschließen sich mir 20 Minuten Wartezeit  bis zur Abfahrt sowohl in Blankenheim, als auch in Kall mal so gar nicht. Der Zug hält ja auch nur kurz und wenn er weg ist, dann ist er weg. Aber vielleicht bin ich da auch einfach nur zu pragmatisch.

Ich bin ich froh, wenn die Gleisarbeiten im November beendet werden, ich hier in den Zug steigen kann und 1,5 Stunden später in Gerolstein ankomme und erst dann wieder aussteigen muss :)
Geschrieben von: Mila
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Kommentare

  1. Christopher

    15. Januar 2014

    DIe 20 Minuten Wartezeit haben mich damals auch sehr genervt, aber es war letztlich nicht anders möglich. Normal fährt der Zug zwischen Blankenheim und Kall ja eine knappe Viertelstunde. Da die Ersatzbusse allerdings mehr als doppelt so lange brauchen, kann der „normale“ Zug selbstverständlich nicht mehr erreicht werden. Die Zugfahrpläne ändern und auf den Bus anpassen wäre genauso eine schlechte Option, weil damit ja sämtliche anderen Anschlüsse entlang der Strecke nicht mehr aufrecht gehalten werden können. Also muss die Fahrzeit wegen des Stundentakts auch um genau eine Stunde verlängert werden, die nicht benötigte „Restzeit“ wurde dann auf zweimal 20 Minuten aufgeteilt.

    Viel peinlicher für die DB Regio fand ich dabei, dass die Ersatzhaltestellen zum Teil mit Kabelbindern befestigten, selbst ausgedruckten Papier in Klarsichtfolie ausgeschildert waren.


    • Sharmila

      15. Januar 2014

      Danke für deinen Kommentar Christopher. Ja, Du hast Recht, anders wäre es kaum möglich gewesen. Nur wenn man so vor sich hinzuckelt… Einmal als die Busse von Kall nach Euskirchen fuhren, hat es geschüttet wie sonst was. Hier hätte ich es mir gewünscht, dass die Busse schon in Kall warten, denn alle aus dem Zug passten beim besten Willen nichts ins Wartehäuschen. Als dann glücklicherweise ein Bus kam, passten nicht alle Gäste in diesen, aber statt was zu sagen ließ der Fahrer erstmal alle sich reinquetschen um dann, als gar nichts mehr ging zu sagen, dass noch ein zweiter Bus kommt -.- Sowas muss ja nicht sein! Ich bin froh, dass der Zug jetzt wieder regulär fährt!! :)

      Grüße, Mila


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