Island und die Westfjorde
Am Hrútafjörður verlassen wir die Ringstraße und biegen rechts ab. Hier liegen sie nun vor uns, fast unberührt und wunderschön: die Westfjorde.
Die noch wenig bekannten Westfjorde
Die Vestfirðir liegen im Nordwesten der Insel und sind nur durch eine schmale Landzunge mit dem Rest von Island verbunden. Die Fjorde reichen tief ins Land hinein und prägen das zerklüftete Gebiet. Durch die Fjorde sind die Landwege sehr weit. Rund dreißig Prozent der Küstenlinie Islands, decken die namengebenden Fjorde ab. Bis vor einigen Jahren spielte der Tourismus, abseits der Ringstraße, noch keine große Rolle. Mittlerweile wird der Tourismus ausgebaut und lockt immer mehr Touristen an, sich die Fjorde anzusehen. Außerdem gilt der Ísafjarðardjúp als wahres Paradies für Angler. Aber auch Wanderer kommen auf ihre Kosten. Die Westfjorde Islands bieten eine unvergleichliche Fjordlandschaft, imposante Panoramen, alte Traditionen, gute Wanderwege und vor allem Ruhe und Entspannung.
Entlang am Hrútafjörður nach Ísafjörður
Die Straße schlängelt sich am westlichen Ufer entlang. Wir staunen immer wieder, denn die Aussicht auf den mit 36 km längsten Fjord Islands, ist wunderschön. Benannt wurde der Fjord nach Widdern (isl. hrútar), die der erste Siedler dort gesichtet hatte.
Nach einer Fahrt mit dem Mietwagen aus Reykjavík, die immer wieder für Fotopausen unterbrochen wurde, erreichen wir Ísafjörður. Die Sandbank, die die Stadt trägt, wurde immer wieder neu aufgeschüttet und ließ die Stadt somit kontinuierlich wachsen. Heute reicht sie fast von einem Ufer des Skutulsfjörður zum anderen. Ísafjörður bildet das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Westfjorde. Von der Hauptstadt Reykjavík ist Ísafjörður 457 Kilometer entfernt.
Isländische Geschichte dank der Gisla Saga
Die Gísla saga Súrssonar gehört zu den Íslendingasögur, die in den Westfjorden spielt und zu den Höhepunkten der mittelalterlichen Erzählkunst gehört. Die Saga spielte sich in den Westfjorden, rund um den Dýrafjörður ab. Das Tal Haukadalur westlich von Þingeyri war Hauptschauplatz. Hier unterhielt Saga-Held Gísli seinen Hof. In der Region erzählen verschiedene Tafeln von der Saga, wie beispielsweise auf dem Pass Gemlufallsheiði, zwischen Önundarfjörður und Dýrafjörður.
Der tobende Wasserfall und eine Fahrt mit der Fähre
Wir fahren die N 60 weiter Richtung Süden. Nach circa vierzig Kilometern halten wir an und statten dem Wasserfall einen Besuch ab, der übersetz „der Tobende“ genannt wird, zurecht. Der Name ist Programm. Aus einer Höhe von 100 Metern stürzen die Wassermassen des Dynjandiy in die Tiefe. Der gefächerte Wasserfall ist oben dreißig und unten sechzig Meter breit. Unterhalb des Hauptwasserfalls, folgen noch fünf weitere Kleinere, die jeden Fotografen begeistern.
Nach der Fotopause beschließen wir mit der Fähre über den Breiðafjörður zurück auf das „Festland“ zu fahren. Hierfür fahren wir die N 60 entlang, wechseln auf die 62 und fahren mit unserem Mietwagen aus Reykjavík bis Brjánslækjar. Hier verkehrt die Fähre Baldur täglich zwischen den Westfjorden und Stykkishólmur (via Flatey) auf der Snæfellsnes-Halbinsel. Die Fährüberfahrt dauert ungefähr zweieinhalb Stunden, in denen wir es uns an Deck gemütlich machen und die Überfahrt genießen.
Das waren sie also die Westfjorde. Sie haben uns verzaubert und in ihren Bann gezogen, so dass wir sehr sicher wieder kommen.
Hinweis: Dieser Artikel entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit AVIS
Kommentare
Sarah
25. September 2017
Island ist so wunderschön! Da möchte ich auch mal gerne hin!
Lieben Gruß aus meinen Wellnesshotels
Mila
25. September 2017
Hallo Sarah,
dann los los – es lohnt sich!
LG Sharmila
Vincent Teltow
1. August 2017
Tolle Fotos! Diese Weite mit rauer Natur ist wirklich ein Erlebnis.
Schön zu sehen, dass es noch Geheimtips in Island gibt :)