Newcastle in 24 Stunden

Mit DFDS nach Newcastle – ein Kurztrip in Englands Norden

Newcastle – größte Stadt im Nordosten Englands. Einst befand  sie sich im Herzen der industriellen Revolution. Heute  gibt es hippe Cafés, Pubs, Kunst, Kultur und Kulinarik – sie ist jung und wild, blickt auf eine 2000 Jahre alte Geschichte zurück und verzaubert jeden mit ihrem herzlichen „Geordie“-Charme.

Thank you for travailing with Deutsche Bahn

Früh morgens geht mein Zug nach Amsterdam, von wo mich die PRINCESS SEAWAYS nach Newcastle upon Tyne bringen wird. Ich freue mich auf den Kurztrip und die bequeme Anreise per Zug, braucht er von Köln nur knapp drei Stunden. Normalerweise. Wir sind noch nicht lange unterwegs, gerade im Ruhrpott angekommen, da ertönt die Durchsage: Notfalleinsatz im Gleis, die Strecke ist ab jetzt für die nächsten zwei bis drei Stunden gesperrt. Na großartig, genau das habe ich jetzt gebraucht. Ich sehe mich bereits in Amsterdam stehen und dem Schiff gen Norden hinterher winken. Während ich so über das Verpassen der Fähre nachdenken,  fährt unser Zug auf einmal rückwärts. Nach mehrfachem Fragen erfahren wir, dass nun eine andere Strecke genommen werden soll. Doch leider ist auch diese Strecke nicht zu befahren. Mein Zug irrt umher und ich werde doch ein bisschen nervös. Letztendlich komme ich aber rechtzeitig in Amsterdam an. Ich folge der Beschilderung zum Busbahnhof, wo der Shuttlebus nach Ijumiden zum Hafen abfährt.

 

Einchecken auf der PRINCESS SEAWAYS und Leinen los

Meine Mitreisenden und ich bekommen unsere Kabinenkarten und gehen an Bord. Neugierig öffne ich meine Kabine, im Gegensatz zum letztem Mal schlafe ich diesmal in einer Premium Commodore Kabine. Die Außenkabine mit Meerblick ist schön eingerichtet, groß und geräumig – ich bin direkt verliebt.  Es gibt ein sehr bequemes Doppelbett, ein schönes helles Bad und sogar ein Sofa. Für mich alleine Platz genug. Besonderer Luxus: einer persönliche Begrüßung in der Kabine, eine Minibar, deren Inhalt uns kostenfrei zur Verfügung steht und kostenloses W-Lan. Ein Traum!

Nach einer kurzen Pause in der Kabine merke ich, dass wir ablegen. Ich eile raus an Deck, denn das Ablegen möchte ich nicht verpassen. Es ist zwar gut windig, aber das Wetter ist auf unserer Seite. Mach es gut Amsterdam, wir sehen uns hoffentlich bald  wieder.

Nachdem ich draußen gut durchgepustet wurde, freue ich mich auf eine kurze Pause in der Kabine und danach auf die Schiffsführung und einen Blick hinter die Kulissen.

Die PRINCESS SEAWAYS wurde 1986 gebaut und im Jahr 2006 generalüberholt. Sie hat 478 Kabinen und fährt regelmäßig die Strecke Amsterdam – Newcastle – Amsterdam. An Bord wird den Gästen ein großes Entertainment-Programm geboten, so dass keine Langweile aufkommen kann und bei Betreten des Schiffes direkt ein Hauch von Urlaub in der Luft liegt. Es gibt ein Kino, Bars und ein Club mit Live-Musik. Nach unserer Schiffsführung und einem Besuch auf der Brücke endet unsere Führung genau hier. Eine Band spielt und sorgt für gute Laune. Bevor wir uns im Buffett-Restaurant auf kulinarische Weltreise begeben, stoßen wir auf eine schöne Reise an.

 

Guten Morgen Newcastle – it’s good to be back

Nach einer ruhigen und sehr erholsamen Nacht wartet eine Überraschung auf mich. Da ich eine Commodore Kabine habe, gibt es für mich keine Schlacht am Frühstücksbüffet. Gäste der Premiumkabinen frühstücken separat, klein, überschaubar und ohne Stress. Welch ein Luxus. Ich genieße das Frühstücksbüffet mit frischem Obst, Smoothies und all dem,  was das Herz begehrt.

Nach dem Frühstück schnappe ich mir meine Kamera und gehe an Bord. Die Sonne geht gerade auf und ich entdecke über dem Pier von Tynemouth die im siebten Jahrhundert gegründete Priorei.

Kurze Zeit später liegen wir im Hafen und verlassen das Schiff. Schön war die Überfahrt. Sollte ich in naher Zukunft noch eimal mit DFDS reisen, dann auf jeden Fall wieder in einer Premiumkabine, die hat mir sehr gut gefallen und ist mit den Standardkabinen nicht zu vergleichen. Der Shuttlebus bringt uns zügig in die Stadt und setzt uns gegenüber vom Hauptbahnhof ab. Unser Hotel liegt mitten in der Stadt, so dass wir zu Fuß hinlaufen können. Wir wohnen im Motel One, in kleiner Seitenstraße der Grey Street, Newcastles Prachtstraße. Glücklicherweise sind unserer Zimmer bereits fertig, so dass wir das Gepäck abstellen können, bevor es zum Mittagessen geht.

Newcastle upon Tyne – Sehenswürdigkeiten

Erneut Liebe auf den ersten Blick

Gut gestärkt  machen wir uns mit unserer Stadtführerin auf den Weg, die Stadt zu Fuß zu entdecken. Wir statten unter anderem The Old George Inn einen Besuch ab, Newcastles ältestem Pub von 1582. Hier ging bereits König Charles I ein und aus. Der Pub ist sehr urig und man fühlt sich direkt wohl. Die Grey Street ist das Zentrum der Stadt und auch  meine Lieblingsstraße. Hier findet das Leben statt. Das Grey’s Monument wurde 1838 zu Ehren des damaligen Premierministers Earl Grey aufgestellt und ist ein beliebtes Fotomotiv. Außerdem kann man sich, dank seiner Höhe, schön orientieren. Aus der Kuppel des Botanist, einer hippen Bar, hat man einen fantastischen Blick auf den Platz.

Wir gehen weiter und schlendern durch China Town. Lachend erklärt uns unser Guide, dass China Town ein bisschen übertrieben sei, es gibt nämlich nur eine Straße, aber was macht das schon. Nachdem wir die Innenstadt erkundet haben, spazieren wir zum Fluß runter und genießen bei bestem Wetter den Blick auf die Wahrzeichen der Stadt, die sieben Brücken.

Unsere Stadtführerin ist eine waschechte Geordie,  das heißt sie ist in Newcastle geboren, aufgewachsen und kennt sich bestens aus. Das merkt man, denn sie hat viele spannende Geschichten zu erzählen und es macht Spaß ihr zuzuhören. Ich erzähle ihr, dass ich bereits zum zweiten Mal in der Stadt am Tyne bin, worüber sie sich sehr freut. Beim ersten Besuch haben wir es nicht zum Angel of the North geschafft, das möchte ich bei diesem Besuch unbedingt nachholen. Sie erklärt mir welcher Bus mich hinbringt, gibt mir aber  lachend den Tipp mit dem Taxi zu fahren, da es außer der Skulptur nichts weiter zu sehen gibt.  Am Wasser endet unsere  Tour und wir verabschieden unseren Guide. 

Imposant – The Angel of the North

Wir haben bereits Spätnachmittag und die Sonne verschwindet so langsam. Da das Licht gerade besonders schön ist, wird aus meinem Einzelwunsch den Angel of the North zu sehen eine Gruppenaktivität. Gemeinsam fahren wir  – wie empfohlen  – mit dem Taxi aus der Stadt raus und können die 20 Meter hohe Skulptur in Form eines Engels im Sonnenuntergang bewundern. Sie wurde 1998 aus Stahl gebaut und erinnert an die industrielle Vergangenheit Nordenglands. Die Spannweite der Flüge beträgt 54 Meter und ich bin froh, dass es noch hell und sonnig ist – sonst hätte es mich doch ein wenig gegruselt.

Kulinarisches Newcastle

Essen bei den Briten ist schwierig, sagt man. Stimmt aber gar nicht. Nachdem wir den ganzen Tag auf den Beinen waren macht sich nach dem Besuch beim Angel of the North ein Hüngerchen breit.

Unser Abendessen gibt es heute im Dobson & Parnell. Das Restaurant verdankt den viktorianischen Architekten John Dobson und William Parnell , beide aus Newcastle, seinen Namen. Sie waren zuständig für das Originaldesign des Gebäudes von 1863. Das Restaurant zählt zu den besten zehn in Newcastle, gilt als elegant und vereint die britische und europäische Küche. Besonderen Wert legt die Küche hierbei auf saisonale und lokale Zutaten. Jeder der in Newcastle zu Besuch ist, sollte sich ein Essen im Dobson & Parnell nicht entgehen lassen, das Essen ist ein Gedicht – und die Ginkarte kann sich auch sehen lassen.

Ebenfalls sollte jeder Englandbesucher einen Afternoon Tea erlebt haben. Nachdem wir den nächsten Vormittag zur freien Verfügung haben, treffen wir uns zum Abschuss der Reise im sehr beliebten  Pleased to meet you. Hier genießen wir Sandwiches, Scones, Kuchen und Tee. Ich war schon oft in London, kann es an zwei Händen nicht mehr zählen, aber der Afternoon Tea wurde mir bisher verwehrt. Ich bin richtig Fan und wenn ich das nächste Mal nach England reisen werde, steht dieses typisch britische Highlight ganz oben auf der To-Do List.

Mein Fazit der Reise: Newcastle ist großartig. Die Stadt am River Tyne fasziniert. Sie ist jung, hipp, lebhaft und zieht einen sofort in ihren Bann . Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Anreise per Schiff ist bequem und entschleunigt. Ganz nach dem Motto der Weg ist das Ziel.

Herzlichen Dank an Visit Britain und DFDS für die Einladung, einen kurzen Moment dem Alltag zu entfliehen – absolut gelungen. Dieser Artikel spiegelt unsere eigene Meinung über die Reise und das Erlebte wieder und wird durch die Einladung nicht beeinflusst.

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Kommentare

  1. Angela Köller

    12. August 2019

    Liebe Mila,


    Danke für Deinen wunderbaren Bericht über Newcastle. Die Stadt steht auch noch auf meiner To-Do Liste. Über die Möglichkeit, von Amsterdam rüber zu fahren, habe ich noch gar nicht nachgedacht. Du hast aber vollkommen Recht, es ist die entspannte Tour (wenn die Bahn mitspielt) und die Vorfreude ist auch größer. Allerdings ist es sicher auch die teurere Route. Na mal sehen, wie ich es mache.


    Viele Grüße

    Angela


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