Unsere Reise nach London – Die ersten zwei Tage
Mein erster Besuch in England liegt noch gar nicht so lange zurück. Knapp sechs Wochen nach unserer Reise nach Newcastle upon Tyne, betraten wir wieder Englands Boden. Schuld daran war Weihnachten, was auch gerade mal sechs Wochen her ost. Die nun folgende Reise ist ein Weihnachtsgeschenk von Mila. Zugegeben, es war ein wahnsinnig irres und extrem übertriebenes Geschenk – es war dennoch sehr schön und allein diese Überraschung, it’s amazing! Incredible! Per Flugzeug ging es für uns nach London!
Mit dem Flugzeug nach London
Wie bei unserer letzten Englandreise, ging es bereits früh morgens los. Unser erstes Ziel war der Hauptbahnhof von Köln. Dort mussten wir unsere gut mit Euros gefüllte Reisekasse in Britische Pfund umtauschen und uns schnell auf den Weg zum nächsten Zug machen, der uns hoffentlich rechtzeitig zum Flughafen Köln/Bonn bringen sollte. Viel Zeit hatten wir nicht. Kaum am Bahnsteig angekommen, fuhr bereits der Zug ein und ehe wir uns versahen, standen wir am Köln/Bonner Flughafen. Ein paar Treppen mussten wir noch überwinden, ehe wir am Check-In von EasyJet standen. Wir waren überpünktlich!
Mit dem Flugzeug verreisen verlangt nach Pünktlichkeit!
Pünktlichkeit ist eines der wichtigsten Dinge, die man bei einem Flug beachten sollte. Natürlich darf man wichtige Reisedokumente oder die Buchungsbestätigung auch nicht vergessen. Wir hatten aber an alles gedacht und unserer Reise nach London stand so nichts mehr im Wege.
Das richtige Reisegepäck für die Flugreise
Wir reisten mit Milas großem Koffer und zwei Rucksäcken und hatten Glück. Wir durften einen Koffer mit maximal 20kg Gewicht mit an Board nehmen. Wäre der Koffer schwerer, so müsste man einen Aufschlag zahlen – aber Milas Koffer lag erstaunlicherweise noch 6kg unter dem maximal Gewicht. Der Koffer war schnell am Check-In abgegeben und es ging durch die Kontrolle. Jacken, Gürtel und sonstige Gegenstände mussten wir ablegen, durch den Metalldetektor gehen und konnten am Ende unsere Sachen anziehen und mitnehmen. Unkomplizierter ging die Abreise nicht.
Wartezeit und keine Aussicht aus dem Flugzeug, trotz Fensterplatz!
Nun hieß es warten – auf den Flieger, der nach ca. 40 Minuten Wartezeit endlich ankam. Nach weiteren 15 Minuten saßen wir an unseren Plätzen. Herrlich – ich hatte den Fensterplatz ergattert und hoffte auf dem Flug ein wenig die Landschaft unter uns beobachten zu können, doch wurde daraus leider nichts. Kaum waren wir in der Luft, wurde es immer bewölkter. Unter uns war nichts – außer ein dichter Wolkenvorhang. Pech gehabt. Wir konnten dies aber nicht dem Englischen Wetter in die Schuhe schieben. Wir waren noch über deutschem Boden.
Nach rund 50 Minuten Flugzeit setzen wir zur Landung an und auf den letzten Metern, konnte man bereits das eine oder andere englische Feld mit den in England typischen Häusern erkennen. Lustige Kamine – anders als in Deutschland, vielleicht mögen wir England deswegen so? Weil es in England einfach anders ist? Sehr wahrscheinlich.
Kaum waren wir gelandet ging es den langen Weg hinaus zur Wartehalle, vorbei an einer erneuten Passkontrolle und wartenden Menschen und wenig später mussten wir auch warten. Wir warteten auf einen Zug, der uns vom Airport Gatwick nach Greenwich bringen sollte, dem Ortsteil von London, wo wir unsere Bleibe für die nächsten drei Nächte finden sollten.
Da wir bereits 12 Uhr hatten, entschieden wir uns eine Kleinigkeit zu essen. So gingen wir zu „Marks and Spencer“, kauften uns dort eine Kleinigkeit zum Essen und zum Trinken und begaben uns dann schnellstens wieder zum Bahngleis. Wir wollten nicht zuviel Zeit hier in Gatwick verlieren. Immerhin war der Tag noch jung und es gab noch einiges zu entdecken.
Unsere Ankunft in Greenwich – Hi Greenwich – we are there!
Da saßen wir nun – im Zug Richtung Greenwich. Das Tollste auf den ersten Blick an Greenwich war nicht nur die schöne Architektur am Bahnhof, sondern auch, dass unser Hotel nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt lag. Klasse! Also nichts wie einchecken und hoch auf unser Zimmer.
Willkommen im Novotel – Greenwich
Mila öffnete die Tür und wir staunten nicht schlecht. England soll ja bekannt für kleine gemütliche Zimmer sein, doch unser Hotelzimmer war gleich mal so groß, wie Milas alte Wohnung. Es erwartete uns ein ca. 28qm großes Zimmer im Novotel in Greenwich mit einem großen sehr gemütlichen Bett, einem großen Fenster und einem Badezimmer mit getrennter Toilette. Es gab im Badezimmer sogar eine Badewanne und eine Duschkabine. Herrlich. Hier konnte man sich gleich wie zuhause fühlen. Aber das wollten wir eigentlich nicht. Wir wollten unsere kurze Zeit nicht in dem gemütlichen Hotelzimmer verbringen, wir wollten London entdecken!
Greenwich, Pubs und die Cutty Sark
Wir legten nur eine kurze Erholungspause ein, ehe wir uns mit unseren Kameras bepackt, wieder auf den Weg machten. Hinaus aus dem Hotel und einfach mal gerade aus und immer der Nase nach. Hier und da entdeckten wir ein Wett- und Spielhaus, eine Vielzahl an Restaurants und Pubs. Das wohl beeindruckendste fanden wir aber in der Nähe der Themse, die quer durch London fließt. Es war ein Schiff. Genauer gesagt war es die Cutty Sark, welche wohl vor nicht all zu langer Zeit neu aufgebaut und in ein Restaurant und Museum umgebaut wurde. Gleich daneben lag das Pub The Gipsy Moth – wo wir während unseren Aufenthalts in London, relativ schwer hatten einen Tisch zu ergattern, da es entweder geschlossen war, wir keine Zeit hatten – oder viel schlimmer noch, das wir so spät abends dort ankamen und alle freien Plätze – so gar nicht mehr frei waren. The Gipsy Moth war ein sehr gut besuchtes Pub in Greenwich und das nicht nur von Touristen.
Zu Besuch bei Milas Freundin im Londoner Stadtteil Plumstead
Wir haben allerdings genug Alternativen gefunden. Doch ehe wir uns einem Pub-Besuch widmen wollten, trafen wir Milas langjährige und einer ihrer besten Freundinnen Yvonne, mitten in der Bahn auf dem Weg zum Ortsteil „Plumstead“, wo sie und ihr Mann ein Haus haben. Ja, sie haben ein eigenes Haus in einem Ortsteil von London und zum Zeitpunkt unseres Besuchs, war der Kauf eines weiteren Hauses geplant. Ob daraus etwas wird? Das wird sich zeigen. Dennoch beneide ich beide um das schöne Haus in London.
Es war zwar nicht riesig, aber gemütlich und völlig ausreichend und bietet einer kleinen bis mittelgroßen Familie genügend Platz. Wie es die Tradition beim Besuch von Mila in London so will, wurde am Abend des Ankunftstages Spaghetti mit einer leckeren Hackfleischsoße gekocht. Spät abends kam Yvonnes Mann nach Hause und es sollte noch später werden. Neben Jack Daniels, gab es allerhand zu Knabbern und viel zu erzählen – natürlich zu guten 90% auf Englisch, was völlig in Ordnung war – Immerhin schadet mir ein wenig Praxis nicht und ich muss gestehen, ich verstand das Meiste, war allerdings ein wenig zu feige selbst in größeren Sätzen auf Englisch zu antworten.
Irgendwann sollte es dann auch mit der letzten Bahn zurück nach Greenwich gehen – so war zumindest der Plan, doch die Bahn fuhr nicht mehr. Das zu diesem Zeitpunkt anhaltende Hochwasser in Brighton ( im Süden Englands), hatte nun auch Folgen für die Bahnverbindungen. So hatte unsere Bahn nach Greenwich ca. 20 Minuten Verspätung. Wir entschieden uns wenig später für einen der vielen Nachtbusse zurück zum Hotel. Dort angekommen, tranken wir noch einen Rotwein in der Hotellobby – es war ja Valentinstag und wir wollte diesen Tag unserer ersten gemeinsamen Londonreise nicht ganz vergessen.
London und die Oyster Card
Schon vom ersten Moment an, war ich vom Londoner Reisesystem begeistert. Besonders von der Oyster Card – die mir von Mila geschenkt wurde. Ich glaube sie war mit 20 Britischen Pfund aufgeladen, die für unseren Aufenthalt völlig ausreichen sollten. Ein, wie ich finde, tolles Fahrkartensystem. Kein anstehen am Fahrkartenautomaten, der vielleicht mal wieder nicht funktioniert und vor allem – sehr zivile Preise. So kostete uns die Busfahrt zurück nach Greenwich nur einen Pfund pro Person und keinen Cent mehr. Warum bekommt man das nicht hier, z.B. in Köln, umgesetzt oder gibt es etwas ähnliches bereits in Deutschland?
Henry – unser zukünftiger Staubsauger
Als wir später auf unser Hotelzimmer kamen, schliefen wir auch direkt ein. Es war ein anstrengender, aber sehr schöner Tag gewesen der am nächsten Morgen noch besser werden sollte. Kaum aufgestanden, frisch geduscht und angezogen, ging es hinunter zum Frühstücksbuffet – doch auf dem Gang entdeckten wir unseren zukünftigen Staubsauger. Ja, einen Staubsauger. Mila war von Anfang an in den kleinen Kerl verknallt, der in seiner rötlichen Kunststoffverkleidung, einem lustigen aufgemaltem Blick und dem schwarzen Deckel, der die Form eines Hutes hat, im Gang stand. Es war der Henry. Wenig später, während wir am Frühstückstisch frischen Kaffee und Tee genossen, schwärmte sie immer noch.
Unser erster Tag in Greenwich und die Greenwich Mean Time
An unserem ersten Tag in Greenwich, erkundeten wir ein wenig die Hauptstraße und die daneben liegenden Gassen. Dabei entdeckten wir nicht nur kleine verwinkelte Gassen, sondern auch den „Greenwich Market“, der einen besonderen Charakter ausstrahlte. Hier fühlte ich mich gleich wohl. Neben alten Straßenbahnschildern, die bereits zu ihrer Blütezeit einen besonderen typographischen Charme ausstrahlten, gaben Künstler, wie Fotografen und Maler ihre Kunstwerke zum Besten. Außerdem gab es jede Menge zu Essen, aus den unterschiedlichsten Ecken dieser Erde. Eins wusste ich bereits jetzt: hier würde ich wieder hin wollen und Mila erging es da nicht anders. Doch das muss wohl bis zu unserem nächsten Besuch warten.
Unser nächstes Ziel war das Gelände der University of Greenwich und dem Old Royal Naval College, welches wir eigentlich durch Zufall entdeckten. Auch hier brachte uns die Architektur und das gesamte Gelände zum staunen. Während in Deutschland Betonklötze und Betonwüsten zum Universitätsgelände zählen, gehören wie auch bereits in Newcastle, gepflasterter Boden, viel Grün und architektonisch sehr anspruchsvolle Gebäude zum englischen Universitätsgelände.
Kennt ihr eigentlich die „Greenwich Mean Time“ und wisst ihr wo diese ihren Ursprung hat? Genau, entsprungen ist die „Greenwich Mean Time“ in Greenwich, genauer gesagt am Nullmeridian und der war unser nächstes Ziel. So gingen wir durch den schönen und weitläufigen „Greenwich Park“, der von vielen Londonern und Touristen besonders im Sommer genutzt wird. Wir schlenderten hinauf und genossen die Ruhe und das viele Grün um uns herum, zum „Royal Greenwich Observatory“.
Ich erwähnte schon das die englische Architektur aufregend ist? Ich meine schon. Kaum waren wir am Observatorium angekommen, begann es zu regnen. So nutzten wir die Zeit für eine Besichtigung des Observatoriums und Mila konnte endlich am Nullmeridian stehen, wo der anhaltende Regen sie nicht zu stören schien. Mich im übrigen auch nicht und meine Kameras haben das Wasserdesaster gut und unbeschadet überlebt.
Irgendwann Nachmittags machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Auch hier sind wir uns sicher – bei unserem nächsten Londonbesuch werden wir erneut hier her kommen, da wir noch längst nicht alles entdecken konnten. Im Hotel ruhten wir uns kurz aus und ließen die vergangenen Stunden Revue passieren.
Unser Fazit? Es war, wie könnte man es anders erwarten, faszinierend!
Wenig später trafen wir uns dann mit Yvonne und fuhren nach „Camden Town„, einem der wohl schrägsten, aber genau so erstaunlichsten Stadtteile, die ich je irgendwo erlebt habe.
Auf Entdeckungstour in Camden Town
Verrückter Ort – aber ich mochte ihn. Ein paar verrückte Gestalten und ein riesiges Angebot verschiedenster Waren und Fressbuden. Neben dem ganzen Touristik-Kitsch, gab es auch richtig alte Bücher, See- und Weltkarten, Fotografien und eine Menge anderer sehr interessanter Gegenstände zu entdecken.
Mila erzählte mir, dass das früher noch viel schöner und interessanter in Camden Town war. Heute sei Camden Town zu „mainstream“ geworden und von Touristen überlaufen. Wahrscheinlich hat sie damit recht, schade dass ich nicht schon viel früher nach London und Camden Town reisen konnte.
Zwischen dem ganzen Touristik-Kitsch, entdeckten wir allerdings ein paar nette Dinge. Darunter waren zwei Ortsschilder und Milas rote Sternchentasche, die sie mal ebenso um 10 Pfund runtergehandelt hatte. Eines ihrer vielen Talente.
Wir sahen viel in Camden Town, doch bei weitem nicht alles. Es ist einfach zu riesig als das man alles in zwei Stunden kennenlernen könnte. Aber wir waren ja nicht zum letzten mal hier in London. Da waren wir uns sicher.
Auf den Spuren Harry Potters am Bahnhof Kings Cross
Der Bahnhof Kings Cross ist spätestens nach den Harry Potter Verfilmungen für jeden ein Begriff. Mila und ich wollten hier eigentlich nur kurz die eine oder andere Kleinigkeit für unsere Familien kaufen, allerdings wurde weit mehr daraus als einfach nur stupide den Harry Potter Shop aufzusuchen und schnell wieder zu verschwinden. Die Atmosphäre des Bahnhofs, mit all seinen Lichtern und seiner Architektur und dem Zusammenspiel biedrem war einfach faszinierend und wirkte ziemlich moderner und noch relativ neu. Sicherlich hat der Bahnhof diese Wandlung auch den Harry Potter Filmen zu verdanken.
Was mich noch zum Staunen brachte? Der Shop selbst. Preise die nicht gerade die günstigsten waren und womit dort Geld gemacht wurde. So konnten Touristen und Einheimische Harry Potter Fans sich an einem halben an der Wand befindlichen Gepäckwagen fotografieren lassen und sich ein Foto als Erinnerung entwickeln bzw. ausdrucken lassen. Wenn ich mich recht erinnere, kostete das zum Zeitpunkt unseres Besuches 20 Pfund. Die meisten die dort anstanden waren wirklich einfach nur Touristen im jüngeren Jugendlichen Alter. Nun ja, wem’s gefällt. Gleis 9 3/4, wir kommen!
Da es schon recht spät war, setzten wir zur Rückkehr Richtung Greenwich an. Dort angekommen, gingen wir am Flussufer der Themse spazieren und besuchten die „Trafalgar Tavern„, wo wir gleich blieben und uns etwas zu trinken und zu essen bestellten.
Fish & Chips! Hallo England!
Endlich! Hallo England! HalloFish & Chips! Zumindest für mich. Mila bestellte sich wie schon Wochen zuvor in Newcastle einen Burger, den sie mehr oder weniger geschickt zerlegte. Zugegeben, wie sollte man so einen wuchtigen Burger sonst essen? Yvonne bestellte sich Saussage and mash, was auch ziemlich lecker aussah und ich beim nächsten London- oder Englandbesuch mal probieren werde. Das Pub selbst war sehr gemütlich, das Essen war super!
Irgendwann später, es dürfte so gegen 23 Uhr gewesen sein, ging es für mich und Mila zurück zum Hotel und wir freuten uns schon auf die nächsten und leider letzten zwei Tage in London.
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